So unbeliebt die Anrufung der Authentizität unter postmodernen Theoretikerïnnen und Feuilletonistïnnen auch sein mag, so groß fällt in der Gegenwart die
allgemeine Wertschätzung des Authentischen aus. In den Sozialen Medien bildet ihre Behauptung sogar das beliebteste Stilmittel. Doch worin besteht eigentlich die vielbeschworene Social-Media-Authentizität? Anhand von virtuellen Influencern wie Lil Miquela, Imma oder Rozy, die kein ‚echtes‘ oder ‚wahres‘ Sein besitzen, das entsprechend vermittelt werden könnte, wird im Vortrag gezeigt, wie Glaubwürdigkeit in den Sozialen Medien inszeniert wird und danach gefragt, welche Funktionen damit verbunden sind.
Annekathrin Kohout (1989) studierte Germanistik, Kunstwissenschaft, Medientheorie und Fotografie in Dresden, Karlsruhe und Leipzig. 2021 promovierte an der Universität Siegen über den Nerd als Sozialfigur. Neben ihrer Tätigkeit als freie Autorin ist sie Mitherausgeberin der Buchreihe „Digitale Bildkulturen“ im Verlag Klaus Wagenbach sowie der Zeitschrift POP. Kultur und Kritik. Seit 2022 ist sie Mitglied des Editorial Boards des internationalen „Journal of Global Pop Cultures“. Ihr jüngstes Buch „Nerds. Eine Popkulturgeschichte“ erschien im Januar 2022 bei C.H.Beck.
Eintritt: EUR 4 | Ermäßigt EUR 2,50 | In Zusammenarbeit mit: Merz Akademie Stuttgart