Der Rechtsphilosoph Norbert Hoerster setzt sich in seinen Veröffentlichungen mit gesellschaftlich wichtigen Rechtsproblemen auseinander, die sich im Spannungsfeld zwischen dem bedingungslosen Schutz jeglichen Lebens und der Frage nach der Selbstbestimmtheit des Menschen bewegen. In seinem Buch „Sterbehilfe im säkularen Staatâ” fragt er nach der Begründbarkeit für ein generelles Verbot der aktiven Sterbehilfe. Nach Ansicht des Autors ist die entsprechende Diskussion in Deutschland meist religiös bestimmt. Der Wunsch nach der Möglichkeit einer aktiven Sterbehilfe wird darüber hinaus in vielen Fällen mit einer Neuauflage der Euthanasie zur Zeit der NS-Diktatur gleichgesetzt. Hoerster vertritt jedoch die These, dass eine enge gesetzliche Regelung in Demokratien der Gefahr eines möglichen Missbrauchs der Legalisierung der Sterbehilfe entgegenwirken kann.
Norbert Hoerster - der Referent:
Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie; nach der Promotion zum Dr. jur. (1964) und Dr. phil. (1967) 1972 Habilitation im Fach Philosophie durch die Ludwig- Maximilians-Universität München; ab 1974 Lehrstuhl für Rechts- und Sozialphilosophie an der Universität Mainz; als Reaktion auf die Proteste gegen seine Thesen zur Bioethik 1998 Verzicht auf den Lehrstuhl; umfangreiche Lehr- und Vortragstätigkeit; zahlreiche Veröffentlichungen, z. B.„Sterbehilfe im säkularen Staatâ”(1998), „Ethik des Embryonenschutzesâ” (2002) oder „Was ist Recht?â” (2006)
Siegfried Reusch - der Moderator:
Studium der Chemie und Philosophie in Ulm und Stuttgart; seit 1995 Verleger, Mitherausgeber und Chefredakteur des Journals für Philosophie „der blaue reiterâ” (omega verlag Siegfried Reusch e. K., Stuttgart); veröffentlichte Monographien:„Das Rätsel Zeitâ” (2004)
Weitere Informationen: http://www.derblauereiter.de